Verschwinden Morgane (13): Selbstverletzung – Ein Hilferuf verstehen
Hey Leute, ich bin echt sauer auf mich selbst, dass ich so lange gebraucht habe, um über dieses Thema zu sprechen. Aber ich glaube, es ist wichtig. Wir reden heute über Selbstverletzung bei Jugendlichen, speziell im Kontext des Verschwindens von Morgane (13). Ihr Verschwinden ist wahrscheinlich nicht zufällig – es ist oft ein Schrei nach Hilfe, der leider oft missverstanden wird.
Meine eigene Geschichte (und warum ich das teile)
Vor ein paar Jahren arbeitete ich mit einer Schülerin, nennen wir sie Lena. Sie war unglaublich talentiert, aber auch unglaublich still. Ihre Noten waren schlecht, sie war oft abwesend. Ich habe erst viel später verstanden, warum. Ich hab's total verbockt, muss ich sagen. Ich hätte viel aufmerksamer sein sollen. Ich habe ihre Selbstverletzungen erst entdeckt, als sie schon ziemlich tief drin steckte. Das nagt bis heute an mir.
Ich habe gelernt, dass Selbstverletzung keine Marotte ist, sondern ein ernsthaftes Problem, das professionelle Hilfe benötigt. Es ist ein komplexes Thema, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen – von psychischen Erkrankungen bis hin zu schwierigen Familiensituationen. Lena hatte Probleme zuhause – sie fühlte sich allein und unverstanden. Ihr Verschwinden wäre vielleicht verhindert worden, wenn wir früher eingegriffen hätten.
Die Zeichen erkennen: Wie man Selbstverletzung bei Jugendlichen erkennt
Es ist super schwierig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen. Manche Jugendliche sind Meister im Verstecken. Aber es gibt ein paar Sachen, auf die man achten sollte:
- Veränderungen im Verhalten: Plötzliche Stimmungsschwankungen, Rückzug aus sozialen Kontakten, Leistungsabfall in der Schule. Klingt banal, ist aber wichtig!
- Verletzungen: Unerklärliche Kratzer, Schnitte oder Verbrennungen. Wichtig: Nicht sofort verurteilen! Versucht, ein offenes Gespräch zu führen.
- Depressive Symptome: Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verlust von Interesse an Dingen, die früher Spaß gemacht haben.
- Selbstzweifel und negative Selbstwahrnehmung: Konzentriert sich das Kind exzessiv auf Fehler und Mängel? Fühlt es sich wertlos?
Was tun, wenn man Selbstverletzung vermutet?
Ignorieren ist KEINE Option! Es ist super wichtig, das Kind nicht zu verurteilen oder zu beschuldigen. Es braucht Verständnis und Unterstützung.
- Ruhiges Gespräch führen: Versucht, ein vertrauensvolles Gespräch zu führen. Zeigt Empathie und Verständnis. Lasst das Kind wissen, dass es nicht allein ist.
- Professionelle Hilfe suchen: Kontaktiert einen Arzt, Psychologen oder eine Beratungsstelle. Es gibt viele Anlaufstellen, wie z.B. Telefonseelsorge oder Kinder- und Jugendhilfe. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke!
- Unterstützung anbieten: Lasst das Kind wissen, dass ihr für es da seid. Bietet eure Unterstützung an, ohne aufdringlich zu sein. Es braucht Zeit und Geduld.
Das Verschwinden von Morgane ist ein tragischer Fall, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Zeichen von Selbstverletzung zu erkennen und zu reagieren. Lasst uns gemeinsam ein Netzwerk des Verständnisses und der Unterstützung schaffen! Denn ein Kind, das sich selbst verletzt, schreit um Hilfe. Lasst uns diese Hilferufe hören. Und lasst uns gemeinsam aktiv werden.
Disclaimer: Ich bin keine Psychologin oder Therapeutin. Dieser Artikel dient der Information und soll zum Nachdenken anregen. Bei Verdacht auf Selbstverletzung sucht bitte professionelle Hilfe.