Wildtierfütterung: Heiligabend mit dem Christkind – Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur
Heiligabend, der Duft von Tannenzweigen und Plätzchen liegt in der Luft – und draußen im Garten warten vielleicht hungrige Wildtiere. Die Vorstellung, den Tieren an diesem besonderen Tag etwas Gutes zu tun, ist verlockend. Doch Wildtierfütterung ist ein zweischneidiges Schwert. Gut gemeint ist oft schlecht gemacht. Dieser Artikel erklärt, wie Sie verantwortungsvoll mit der Natur umgehen und den Tieren, ohne ihnen zu schaden, vielleicht eine kleine Freude bereiten können.
Warum Wildtiere an Heiligabend nicht einfach gefüttert werden sollten
Unbeabsichtigte Folgen: Spontane Fütterung von Wildtieren, besonders an den Feiertagen, kann weitreichende negative Folgen haben:
- Gewöhnungseffekt: Tiere, die regelmäßig gefüttert werden, verlieren ihre natürliche Scheu und werden abhängig. Sie lernen nicht mehr, selbstständig Nahrung zu finden und sind anfällig für Krankheiten und Gefahren.
- Falsche Ernährung: Weihnachtsgebäck, Speisereste oder Brot sind für Wildtiere ungeeignet und können zu Verdauungsproblemen und Mangelerscheinungen führen. Sie enthalten oft Salz, Zucker und Gewürze, die schädlich sind.
- Überpopulation: Eine regelmäßige Nahrungsquelle kann zu einer Überpopulation führen, was wiederum zu Nahrungsmangel und Krankheiten innerhalb der Wildtierpopulation führen kann.
- Konkurrenz: Die Anziehung von Wildtieren an einen bestimmten Ort kann zu erhöhter Konkurrenz und Aggression zwischen den Tieren führen.
- Verbreitung von Krankheiten: Fütterungsplätze können als Übertragungsorte für Krankheiten dienen.
Was tun, wenn ich Wildtieren an Heiligabend helfen möchte?
Eine kleine, kontrollierte und artgerechte Fütterung ist unter bestimmten Umständen möglich, sollte aber die Ausnahme bleiben und mit Bedacht erfolgen.
Richtig Handeln:
- Informieren Sie sich: Welche Wildtiere leben in Ihrer Region? Welche Nahrungsmittel sind für sie geeignet? Kontaktieren Sie gegebenenfalls Naturschutzorganisationen oder Förster für Informationen.
- Weniger ist mehr: Eine kleine Menge an geeignetem Futter ist besser als eine große Menge an ungeeignetem Futter. Übertreiben Sie nicht!
- Richtiges Futter: Geeignetes Futter für Wildtiere im Winter sind beispielsweise unverdorbenes Obst, Gemüse (z.B. geriebene Karotten), Eicheln oder Bucheckern. Vermeiden Sie unbedingt Brot, Kuchen, Kekse, Milchprodukte und Salz.
- Standortwahl: Wählen Sie einen ruhigen und sicheren Ort abseits von Wegen und Häusern. Vermeiden Sie Plätze, die leicht zugänglich für Haustiere sind.
- Regelmäßigkeit: Vermeiden Sie eine regelmäßige Fütterung. Eine einmalige, kleine Gabe an Heiligabend ist weniger schädlich als eine regelmäßige Fütterung.
- Sauberkeit: Entfernen Sie regelmäßig Essensreste, um die Vermehrung von Keimen und Schädlingen zu vermeiden.
Alternative Möglichkeiten, Wildtieren zu helfen
Anstatt die Tiere direkt zu füttern, können Sie auf andere Weisen zur Unterstützung beitragen:
- Natürliche Lebensräume erhalten: Ein naturnaher Garten mit heimischen Pflanzen bietet Wildtieren ganzjährig Nahrung und Unterschlupf.
- Schutzmaßnahmen unterstützen: Engagieren Sie sich in lokalen Naturschutzprojekten oder unterstützen Sie Organisationen, die sich für den Schutz der Wildtiere einsetzen.
- Auf Sauberkeit achten: Müll und giftige Substanzen gefährden Wildtiere. Achten Sie auf eine saubere Umwelt.
Fazit: Heiligabend mit Verantwortung
Heiligabend mit dem Christkind sollte ein Fest der Freude sein – für uns und für die Natur. Eine verantwortungsvolle und bedachte Herangehensweise an die Wildtierfütterung ist entscheidend. Oft ist es besser, auf eine Fütterung zu verzichten und stattdessen durch andere Maßnahmen zum Schutz der Wildtiere beizutragen. Denn der beste Schutz für Wildtiere ist ein intakter und artenreicher Lebensraum.