Wildtiere füttern: Heiligabend mit der Familie – Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur
Heiligabend – Zeit für Familie, Geschenke und besinnliche Stunden. Doch viele möchten diesen besonderen Tag auch mit der Natur teilen und Wildtiere füttern. Während der Gedanke an kuschelige Eichhörnchen und hungrige Vögel herzerwärmend ist, birgt das Zufüttern von Wildtieren erhebliche Risiken. Dieser Artikel erklärt, warum das Füttern von Wildtieren, besonders an Heiligabend, oft kontraproduktiv ist und welche Alternativen es gibt, um die Natur zu erleben und zu schützen.
Warum Wildtiere an Heiligabend (und generell) nicht gefüttert werden sollten:
1. Störung des natürlichen Verhaltens: Durch regelmäßiges Zufüttern gewöhnen sich Wildtiere an den Menschen und verlieren ihre natürliche Scheu. Dies kann zu Aggressionen, Krankheiten durch den Kontakt mit Menschen und Abhängigkeit führen. Sie lernen nicht mehr, eigenständig Futter zu finden, was ihre Überlebensfähigkeit im Winter beeinträchtigt.
2. Ungeeignetes Futter: Viele Menschen bieten Wildtieren Essen an, das für sie ungesund oder sogar giftig ist. Brot, Kuchenreste, Schokolade – all das kann zu Verdauungsproblemen, Krankheiten und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
3. Krankheitsübertragung: Über das Futter können sich Krankheiten unter den Tieren ausbreiten. Ein krankes Tier kann die Krankheit auf andere Tiere und sogar auf den Menschen übertragen.
4. Anlockung von unerwünschten Tieren: Durch das Füttern von Wildtieren an einem Ort, locken Sie möglicherweise auch unerwünschte Gäste an, wie zum Beispiel Ratten oder Mäuse.
Was kann man stattdessen tun?
Anstatt Wildtiere direkt zu füttern, gibt es viele Möglichkeiten, die Natur an Heiligabend zu erleben und zu unterstützen:
1. Beobachten Sie die Tiere aus der Ferne:
Nehmen Sie sich Zeit, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Verwenden Sie ein Fernglas, um sie aus sicherer Entfernung zu betrachten und ihr natürliches Verhalten zu studieren. Dies ist sowohl für Sie als auch für die Tiere stressfreier und respektvoller.
2. Schaffen Sie einen naturfreundlichen Garten:
Ein naturnaher Garten mit heimischen Pflanzen bietet Wildtieren Nahrung und Unterschlupf. Pflanzen Sie beispielsweise Beerensträucher, Wildblumen und Bäume, die im Winter Früchte tragen. Ein Vogelbad sorgt für eine wichtige Wasserquelle.
3. Unterstützen Sie Naturschutzorganisationen:
Spenden Sie an Naturschutzorganisationen, die sich für den Schutz von Wildtieren und deren Lebensräumen einsetzen. Ihr Beitrag hilft, die Tiere indirekt zu unterstützen und ihre Überlebenschancen zu verbessern.
4. Informieren Sie sich über artgerechte Fütterung (Ausnahmen):
In einigen Fällen, z.B. bei strengen Wintern und nachweislichem Futtermangel, kann eine gezielte und kontrollierte Fütterung unter fachkundiger Anleitung sinnvoll sein. Hierbei ist es jedoch unbedingt notwendig, sich vorher ausführlich zu informieren und die richtigen Futtermittel und Methoden anzuwenden. Kontaktieren Sie hierfür Naturschutzorganisationen oder Forstämter.
Fazit: Heiligabend mit der Familie und der Natur im Einklang
Heiligabend mit der Familie sollte ein Fest der Freude und Besinnung sein. Die Natur zu erleben bedeutet aber nicht, Wildtiere zu füttern. Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur heißt, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu respektieren und zu schützen. Durch das Schaffen artgerechter Lebensräume und die Unterstützung von Naturschutzorganisationen können Sie einen echten Beitrag zum Wohl der Wildtiere leisten – und das ist ein weitaus nachhaltigeres und sinnvolleres Geschenk als ein paar Brotskrumen an Heiligabend.