Tatort Münster: "Zweimal Tod" – Handlung & Kritik
Der Münsteraner "Tatort: Zweimal Tod" (2017) bietet, wie gewohnt, einen Mix aus skurrilen Charakteren, komplexen Fällen und überraschenden Wendungen. Doch wie gut funktioniert die Mischung aus schwarzem Humor und ernstem Kriminalfall in diesem speziellen Fall? Dieser Artikel beleuchtet Handlung und Kritik des Films.
Die Handlung: Ein Fall mit zwei Opfern
Der Film beginnt mit dem Fund zweier Leichen: Professor Dr. Karl-Heinz Böllhoff, ein renommierter Archäologe, und Friederike Böllhoff, seine wesentlich jüngere Frau. Der Tod des Professors scheint zunächst ein Unfall, ein Sturz von einer Klippe. Doch die Ermittlungen von Kommissar Thiel und Professor Boerne offenbaren schnell, dass mehr dahintersteckt. Friederikes Tod wird als Mord eingestuft, und der vermeintliche Unfall des Professors erweist sich als sorgfältig inszeniert.
Die Ermittlungen: Ein Geflecht aus Lügen und Täuschung
Thiel und Boerne stoßen auf ein Geflecht aus Lügen und Geheimnissen, das sich um das Leben des Professors und seiner Frau rankt. Die Affären des Professors, seine finanziellen Schwierigkeiten und die Machenschaften innerhalb seines universitären Umfelds werden untersucht. Boerne, wie immer mit seiner eigentümlichen Art und seinem Hang zum Sarkasmus, liefert dabei die gewohnt amüsanten Momente. Doch im Gegensatz zu einigen anderen Folgen ist der Fall hier komplexer und weniger auf den humorvollen Aspekt fokussiert.
Der Täter und das Motiv: Eine überraschende Auflösung?
Die Auflösung des Falls hält einige Überraschungen bereit. Der Täter ist nicht sofort ersichtlich und das Motiv komplexer, als es zunächst scheint. Der Film spielt gekonnt mit Erwartungen und führt den Zuschauer durch eine Reihe von Verdächtigen, bevor die Wahrheit ans Licht kommt. Ob die Auflösung jedoch alle Zuschauer überzeugt, ist fraglich – einige Kritiken bemängeln eine etwas zu konstruierte Handlung.
Kritik: Humor vs. Ernsthaftigkeit
"Zweimal Tod" erhält gemischte Kritiken. Die Stärke des Films liegt eindeutig in der Interaktion zwischen Thiel und Boerne. Ihre Dialoge sind, wie immer, brillant geschrieben und liefern die humorvollen Höhepunkte. Die Chemie zwischen den Schauspielern Axel Prahl und Jan Josef Liefers funktioniert auch in diesem Fall perfekt.
Allerdings wird der Fall selbst von einigen Kritikern als weniger überzeugend empfunden. Die Handlung wirkt stellenweise etwas konstruiert und die Auflösung für manche zu überraschend und unerwartet. Das Gleichgewicht zwischen Humor und ernsthafter Kriminalhandlung scheint hier nicht ganz optimal gelungen zu sein – der humoristische Anteil dominiert mitunter den kriminalistischen Aspekt.
Stärken des Films:
- Die Interaktion zwischen Thiel und Boerne: Die Dialoge und die Chemie zwischen den Schauspielern sind exzellent.
- Die Besetzung: Die gesamte Besetzung liefert solide Leistungen.
- Die Atmosphäre von Münster: Der Film nutzt die typisch münsteraner Kulisse gekonnt.
Schwächen des Films:
- Die etwas konstruierte Handlung: Der Fall wirkt stellenweise etwas zu künstlich aufgebaut.
- Das Ungleichgewicht zwischen Humor und Kriminalfall: Der humoristische Anteil überwiegt stellenweise den kriminalistischen.
- Die Auflösung des Falls: Obwohl überraschend, überzeugt die Auflösung nicht alle Zuschauer.
Fazit: Ein solider, wenn auch nicht herausragender Tatort
"Zweimal Tod" ist ein solider Münster-Tatort, der mit den gewohnt starken Leistungen der Hauptdarsteller punktet. Die humorvollen Momente und die münsteraner Atmosphäre bieten beste Unterhaltung. Jedoch überzeugt der Kriminalfall selbst nicht restlos. Die etwas konstruierte Handlung und das Ungleichgewicht zwischen Humor und Ernsthaftigkeit mindern den Gesamteindruck. Fans der Reihe werden den Film dennoch genießen, für anspruchsvollere Krimi-Zuschauer mag er jedoch etwas zu leichtgewichtig sein.