Tagesschau streicht "Damen und Herren": Ein kleiner Schritt für die Gleichberechtigung, ein großer Sprung für die Inklusion?
Okay, Leute, lasst uns mal über die Tagesschau reden. Ihr wisst schon, die tägliche Nachrichtensendung, die so ziemlich jeder in Deutschland kennt. Kürzlich haben die ja was geändert, was so manchen ins Grübeln gebracht hat: Sie haben "Damen und Herren" aus ihrer Anmoderation gestrichen.
Ich muss gestehen, als ich das das erste Mal hörte, dachte ich mir: "Na und? Ist doch egal, oder?" Aber je länger ich drüber nachgedacht habe, desto mehr ist mir klar geworden, wie viel mehr dahintersteckt als nur eine kleine sprachliche Anpassung.
Warum ist das eigentlich so wichtig?
Zuerst dachte ich, das sei nur Political Correctness-Wahnsinn, ein bisschen übertrieben. Aber dann habe ich angefangen, darüber nachzudenken. "Damen und Herren" – klingt höflich, nicht wahr? Aber es ist auch unglaublich binär. Es teilt die Welt in zwei Geschlechter ein, und das passt einfach nicht mehr in unsere Zeit. Wir leben in einer viel diverseren Gesellschaft, mit Menschen, die sich nicht mit diesen traditionellen Geschlechterrollen identifizieren. Nicht-binäre Personen, transidente Menschen, intersexuelle Menschen – alle werden mit diesem alten Gruß irgendwie ausgegrenzt. Es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an.
Meine eigene Erfahrung (oder besser gesagt, mein Aha-Moment)
Ich selbst habe jahrelang die Tagesschau geschaut, ohne groß darüber nachzudenken. Ich habe einfach die Nachrichten konsumiert, ohne die Sprache wirklich zu hinterfragen. Aber dann habe ich einen Artikel über Gender-Sprache gelesen, und – bam – plötzlich habe ich es gesehen. Es war wie eine dieser "Matrix"-Szenen, wo Neo auf einmal alles mit anderen Augen sieht. Diese scheinbar harmlose Floskel schloss Menschen aus. Es war ein kleiner, aber wichtiger Moment für mich.
Mehr als nur Worte: Die Bedeutung von Inklusion
Der Punkt ist: Sprache formt unser Denken. Wenn wir immer wieder "Damen und Herren" hören, verstärken wir unbewusst die Idee von nur zwei Geschlechtern. Indem die Tagesschau "Damen und Herren" streicht, sendet sie ein wichtiges Signal: Inklusion ist wichtig. Es geht darum, alle Menschen anzusprechen, unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität.
Natürlich gibt es auch Kritik. Manche finden die Änderung unnötig, andere sogar beleidigend. Ich verstehe, dass man sich an gewohnte Formulierungen gewöhnt hat. Veränderung ist oft unbequem. Aber ich glaube, dass wir uns von solchen Gewohnheiten lösen müssen, wenn wir eine wirklich inklusive Gesellschaft wollen.
Tipps für inklusive Sprache
Wenn ihr selbst an eurer Sprache arbeiten wollt, hier ein paar Tipps:
- Vermeidet geschlechtsspezifische Anreden: statt "Liebe Damen und Herren" könnt ihr einfach "Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer" sagen, oder noch besser, "Sehr geehrte Anwesende". Es gibt viele Möglichkeiten, es elegant zu lösen.
- Denkt über eure Wortwahl nach: Gibt es Alternativen zu geschlechtsspezifischen Begriffen?
- Seid offen für Feedback: Wenn ihr euch unsicher seid, fragt nach! Es gibt viele Ressourcen und Online-Tools, die euch helfen können, inklusive Sprache zu verwenden.
Es ist ein stetiger Lernprozess. Manchmal stolpert man, macht Fehler – das ist völlig okay. Aber es ist wichtig, dass wir uns bemühen, unsere Sprache inklusiver zu gestalten. Die Änderung der Tagesschau ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und es ist nur ein Beispiel dafür, wie wir alle – ob in großen oder kleinen Dingen – einen Beitrag zu mehr Inklusion leisten können.