"Österreichisch": Unwort – Kickls Einfluss
Der Begriff "Österreichisch" wird kontrovers diskutiert und hat sich in den letzten Jahren, insbesondere durch den Einfluss von FPÖ-Chef Herbert Kickl, zu einem umstrittenen Begriff entwickelt. Ist er ein legitimer Ausdruck für österreichische Identität oder ein politisch aufgeladenes Schlagwort, das Spaltung und Fremdenfeindlichkeit fördert? Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte und die aktuelle Bedeutung des Wortes "Österreichisch", insbesondere im Kontext von Kickls Rhetorik und politischen Strategien.
Die Ambivalenz des Begriffs "Österreichisch"
Der Begriff "Österreichisch" an sich ist nicht per se negativ. Er beschreibt schlicht Eigenschaften, Traditionen, kulturelle Ausprägungen und die Zugehörigkeit zu Österreich. Problematisch wird es jedoch, wenn der Begriff instrumentalisiert wird, um eine bestimmte, oft nationalistische und exklusive Vorstellung von österreichischer Identität zu propagieren. Diese Instrumentalisierung ist ein zentraler Kritikpunkt.
"Österreichisch" als Identitätsmarker: Ein schmaler Grat
Die Definition von "österreichisch" ist vielschichtig und hängt stark vom jeweiligen Kontext ab. Es ist ein Begriff, der sich auf Sprache, Kultur, Traditionen, Werte und Gesetze bezieht. Jedoch kann die Interpretation dieser Faktoren stark variieren. Was der eine als typisch "österreichisch" empfindet, kann für den anderen irrelevant oder sogar abstoßend sein. Dieser Ambivalenz muss man sich bewusst sein.
Kickls Einfluss: Politische Instrumentalisierung
Herbert Kickl und die FPÖ nutzen den Begriff "Österreichisch" gezielt in ihrer politischen Kommunikation. Oft wird er im Kontext von Migrationspolitik, Integration und nationaler Identität verwendet, und zwar oft auf eine Weise, die ausgrenzend wirkt. Dieser Gebrauch dient der Polarisierung und der Mobilisierung des eigenen Wählerstamms.
Konkrete Beispiele: Rhetorik und Strategie
- Verknüpfung mit "Volkszugehörigkeit": Kickl und die FPÖ verwenden "österreichisch" häufig in Verbindung mit einer impliziten oder expliziten Definition von "Volkszugehörigkeit", die Ausgrenzung von Migranten und Minderheiten impliziert.
- Gegenüberstellung von "Österreichisch" und "Fremd": Die Rhetorik schafft ein Wir-gegen-Sie-Szenario, das die Gesellschaft spaltet und Unsicherheit schürt.
- Abwertung von Diversität: Die Betonung eines engen, homogenisierten Verständnisses von "österreichisch" untergräbt die Vielfalt der österreichischen Gesellschaft und die positiven Aspekte der Integration.
Kritik und Gegenpositionen
Der Gebrauch von "Österreichisch" durch Kickl wird von vielen Seiten stark kritisiert. Es wird ihm vorgeworfen, mit seiner Rhetorik nationalistische und fremdenfeindliche Tendenzen zu schüren, das gesellschaftliche Klima zu vergiften und die Integration von Migranten zu behindern. Kritiker betonen, dass ein inklusives Verständnis von österreichischer Identität notwendig ist, das die Vielfalt der Gesellschaft würdigt und nicht auf die Ausgrenzung bestimmter Gruppen abzielt.
Fazit: Ein Wort, viele Bedeutungen
Das Wort "Österreichisch" ist ein komplexes und vielschichtiges Wort, dessen Bedeutung stark vom Kontext und der Intention des Sprechers abhängt. Während es legitim ist, von österreichischer Kultur, Sprache oder Tradition zu sprechen, wird der Begriff durch die politische Instrumentalisierung, insbesondere durch Herbert Kickl, zu einem umstrittenen und problematischen Ausdruck. Sein Gebrauch muss kritisch hinterfragt und im Kontext seiner politischen Strategie analysiert werden. Ein inklusives und offenes Verständnis von Österreichischer Identität ist unerlässlich, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden und ein friedliches Miteinander zu fördern.