Notrufnummern: Nur für echte Notfälle – Leben retten, nicht belasten
Die Notrufnummern 110 (Polizei), 112 (Allgemeiner Notruf) und 118 (Feuerwehr) sind lebenswichtig. Sie sind da, um in echten Notfällen schnell und effektiv Hilfe zu leisten. Doch leider werden diese Nummern oft für Belanglosigkeiten missbraucht, was wertvolle Zeit kostet und im Ernstfall Leben gefährden kann. Dieser Artikel erklärt, wann Sie diese Nummern wirklich anrufen sollten und welche Alternativen es für weniger dringende Anliegen gibt.
Wann sollten Sie den Notruf wählen?
Die Notrufnummern sind ausschließlich für medizinische, polizeiliche oder feuerwehrtechnische Notfälle bestimmt. Das bedeutet:
Medizinische Notfälle:
- Lebensbedrohliche Situationen: Herzinfarkt, Schlaganfall, schwere Verletzungen, Bewusstlosigkeit, starke Blutungen.
- Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen, Atemstillstand.
- Starke Schmerzen: Plötzliche, unerträgliche Schmerzen, die auf eine ernste Erkrankung hindeuten könnten.
- Verdacht auf Vergiftung: Wenn jemand eine giftige Substanz eingenommen hat.
- Schwere Unfälle: Verkehrsunfälle mit Verletzten, Arbeitsunfälle mit schweren Folgen.
Polizeiliche Notfälle:
- Straftaten: Einbruch, Raubüberfall, Körperverletzung, Gewaltverbrechen.
- Gefährdung von Personen: Wenn Sie oder andere Menschen unmittelbar bedroht werden.
- Vermisstensuche: Wenn eine Person vermisst wird und es Hinweise auf eine Gefährdung gibt.
Feuerwehrtechnische Notfälle:
- Brände: Gebäudebrände, Waldbrände.
- Gefährliche Stoffe: Auslaufende gefährliche Stoffe, Gasaustritt.
- Unfälle mit Gefahrgut: Unfälle mit Gefahrguttransporten.
- Einsturzgefahr: Gebäudeteile drohen einzustürzen.
Was ist KEIN Notfall?
Viele Anrufe bei den Notrufnummern sind unberechtigt. Hier einige Beispiele:
- Fragen zu Öffnungszeiten von Behörden: Für solche Anfragen gibt es die entsprechenden Behörden-Hotlines oder Websites.
- Ärger mit Nachbarn: Wenden Sie sich an den Hausverwalter oder die Polizei im Nicht-Notfall.
- Verlorene Gegenstände: Eine verlorene Geldbörse ist ärgerlich, aber kein Notfall.
- Störungen im öffentlichen Nahverkehr: Informieren Sie sich über die Website oder App des jeweiligen Verkehrsbetreibers.
- Technische Störungen: Ein defekter Fernseher ist kein Notfall.
Alternativen zu den Notrufnummern:
Für nicht-dringende Angelegenheiten gibt es verschiedene Alternativen:
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst (116 117): Für medizinische Fragen und Anliegen, die nicht lebensbedrohlich sind.
- Polizei-Notrufnummern für Nicht-Notfälle: Viele Polizeidienststellen haben eigene Telefonnummern für nicht dringende Anfragen.
- Feuerwehr-Notrufnummern für Nicht-Notfälle: Ähnlich wie bei der Polizei gibt es für die Feuerwehr meist gesonderte Nummern für weniger dringende Anliegen.
- Online-Portale: Viele Behörden bieten Online-Portale an, um Informationen und Formulare abzurufen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Nutzen Sie die Notrufnummern nur in wirklichen Notfällen. Respektieren Sie die Arbeit der Einsatzkräfte und helfen Sie mit, dass diese wertvolle Ressourcen für die wirklich Bedürftigen zur Verfügung stehen. Jeder unnötige Anruf kostet Zeit und kann im Ernstfall Leben kosten.