Guardiola und Gündogan: Citys Misserfolg – Eine Analyse
Manchester City, unter der Führung von Pep Guardiola, galt lange als unbezwingbar. Die Erfolge häuften sich, die Dominanz in der Premier League schien unantastbar. Doch in der Saison 2022/23 blieb der ersehnte Triumph in der Champions League aus, und selbst die Meisterschaft wurde erst in letzter Sekunde gesichert. Dies wirft die Frage auf: Woran lag es? War es ein generelles Versagen des Systems, oder trugen einzelne Spieler, wie beispielsweise Ilkay Gündogan, eine besondere Verantwortung für den vermeintlichen Misserfolg?
Guardiolas Taktik unter der Lupe
Guardiolas Spielphilosophie, bekannt für ihren Tiki-Taka-Stil und den Fokus auf Ballbesitz, geriet in der vergangenen Saison vermehrt in die Kritik. Während sie in den vorherigen Jahren beeindruckende Erfolge brachte, schien sie in entscheidenden Momenten an Effektivität zu verlieren.
Schwachstellen im Spielaufbau
Die gegnerischen Mannschaften lernten, den Raum zwischen den Linien zu verdichten und Citys gefürchteten Passwegen zuzustellen. Dies führte dazu, dass Citys Spielaufbau oft stockte und die gewohnten Torchancen ausblieben. Die Kreativität im Spielaufbau, die Gündogan normalerweise mit seinen präzisen Pässen und seiner Übersicht liefert, schien teilweise eingeschränkt.
Mangelnde Durchschlagskraft im Angriff
Trotz des hohen Ballbesitzes fehlte City in entscheidenden Spielen die nötige Durchschlagskraft im Angriff. Die Abschlüsse waren oft ungenau oder wurden von starken Abwehrreihen geblockt. Auch die Ausfälle wichtiger Spieler trugen hier ihren Teil bei, doch die mangelnde Variabilität im Angriffsspiel wirkte sich negativ aus.
Gündogans Rolle im Kontext des Misserfolgs
Ilkay Gündogan, als Kapitän und Schlüsselspieler, wurde von einigen als Mitverantwortlicher für den Misserfolg gesehen. Diese Einschätzung ist jedoch differenziert zu betrachten.
Gündogans Leistung im Detail
Gündogan lieferte in vielen Spielen starke Leistungen ab, zeichnete sich durch seine Präzision im Passspiel und seine strategische Übersicht aus. Seine Tore und Assists waren entscheidend für viele Siege. Allerdings fühlte sich sein Einfluss in einigen wichtigen Spielen, besonders in der Champions League, eingeschränkt.
Die Belastung durch Führungsverantwortung
Die Kapitänsbinde brachte zusätzlich Verantwortung und Druck mit sich. Die Erwartungshaltung an Gündogan war enorm, und dies konnte seine Leistung möglicherweise negativ beeinflusst haben. Die Last der Verantwortung für den gesamten Erfolg des Teams lag schwer auf seinen Schultern.
Fazit: Mehr als nur ein Spieler oder Trainer
Citys Misserfolg in der vergangenen Saison lässt sich nicht allein auf Guardiola oder Gündogan zurückführen. Es war ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren: die Entwicklung der gegnerischen Taktiken, die Verletzungssorgen, die mangelnde Variabilität im Angriff und der immense Druck, der auf dem Team lastete. Während Guardiolas Taktik Anpassungen benötigt, zeigte Gündogan trotz des Drucks erneut seine Klasse. Die Saison 2022/23 diente als wertvolle Lektion, die City hoffentlich für zukünftige Herausforderungen besser vorbereitet. Der Fokus sollte auf der Verbesserung der Variabilität im Angriff, einer stärkeren Defensive und einer besseren Reaktionsfähigkeit auf gegnerische Taktiken liegen.