Borkum: Klaasohm-Brauch – Schäden zunehmen?
Die einzigartige Natur Borkums, geprägt von Dünen, Watt und dem besonderen Reiz der Insellage, ist zunehmend durch den Klaasohm-Brauch gefährdet. Dieser traditionelle Brauch, bei dem Jugendliche in den Sommermonaten nachts am Strand Lagerfeuer machen und feiern, hinterlässt immer häufiger sichtbare und besorgniserregende Schäden. Steigt die Belastung für die Umwelt und die Inselbewohner tatsächlich?
Die Tradition des Klaasohms: Zwischen Brauchtum und Umweltzerstörung
Der Klaasohm, benannt nach dem heiligen Klaus, ist ein fester Bestandteil der Borkumer Tradition. Er steht für Gemeinschaft, Jugend und die Freiheit, die die Insel ausstrahlt. Doch die Idylle hat einen Schatten: Die zunehmende Zahl der Teilnehmer und die oft sorglose Handhabung von Feuer und Müll hinterlassen Spuren.
Welche Schäden entstehen durch den Klaasohm?
Die Schäden reichen von oberflächlichen Beeinträchtigungen bis hin zu nachhaltigen Umweltzerstörungen:
- Vermüllung: Der Strand wird mit Flaschen, Dosen, Essensresten und anderem Müll übersät, der nicht nur unansehnlich ist, sondern auch die Tierwelt gefährdet. Seevögel verfangen sich in Plastikmüll, und Tiere fressen giftige Abfälle.
- Brandschäden: Unkontrollierte Lagerfeuer können zu Flächenbränden in den empfindlichen Dünenlandschaften führen. Die Vegetation, die den Dünen Halt gibt und Erosion verhindert, wird zerstört. Die Regeneration dieser Gebiete ist langwierig und aufwendig.
- Bodenerosion: Die Belastung durch viele Füße und Fahrzeuge führt zu einer Kompaktierung des Bodens und erhöht die Anfälligkeit für Erosion.
- Lärmbelästigung: Die nächtlichen Feiern stören die Ruhe der Inselbewohner und der Tierwelt.
Zunehmende Schäden – Ein Problem für Borkum?
Ob die Schäden tatsächlich zunehmen, lässt sich nur schwer quantifizieren. Es fehlt an umfassenden und regelmäßig erhobenen Daten zur Auswirkung des Klaasohms. Jedoch berichten Anwohner und Naturschützer vermehrt über eine Verschlimmerung der Situation. Anekdotische Beweise und Beobachtungen deuten auf eine wachsende Belastung hin.
Was kann getan werden?
Um den Klaasohm-Brauch zu erhalten und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen notwendig:
- Sensibilisierungskampagnen: Aufklärungsarbeit über die Auswirkungen des Brauchs und die Bedeutung des Umweltschutzes ist entscheidend.
- Kontrolle und Aufsicht: Eine verstärkte Präsenz von Ordnungskräften am Strand könnte dazu beitragen, die Einhaltung von Regeln zu gewährleisten.
- Ausweisung von geeigneten Bereichen: Die Einrichtung von speziell ausgewiesenen Bereichen für Lagerfeuer könnte die Belastung der empfindlichen Dünenlandschaften reduzieren.
- Müllsammel-Aktionen: Die Organisation regelmäßiger Müllsammel-Aktionen nach den Feierlichkeiten kann dazu beitragen, die Verschmutzung zu minimieren.
- Alternativen zum traditionellen Lagerfeuer: Die Förderung umweltfreundlicher Alternativen, wie z.B. mobile Feuerstellen oder beleuchtete Veranstaltungsflächen, könnte die Umweltbelastung verringern.
Fazit: Tradition und Verantwortung
Der Klaasohm-Brauch ist ein wichtiger Bestandteil der Borkumer Identität. Doch der Schutz der einzigartigen Natur der Insel muss im Vordergrund stehen. Nur durch ein gemeinsames Engagement von Inselbewohnern, Touristen und Verantwortlichen lässt sich ein Weg finden, Tradition und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Es ist an der Zeit, die Auswirkungen des Klaasohms objektiv zu bewerten und nachhaltige Lösungen zu finden, bevor die Schäden irreparabel werden. Eine offene Diskussion und die Zusammenarbeit aller Beteiligten sind unerlässlich, um die Zukunft von Borkum und seinem wertvollen Naturerbe zu sichern.